Quellen dienen
nicht nur als Trinkwasserspender, sie sind vielmehr auch einzigartige
Biotope mit einer sehr speziellen Ökologie. Diese Besonderheit
ergibt sich daraus, dass die Lebensbedingungen an Quellen im Jahresverlauf
je nach den geologischen Gegebenheiten nahezu konstant wie auch
stark schwankend sein können. Die Quelltemperaturen entsprechen
etwa den mittleren Lufttemperaturen im Jahr.
Mit zunehmender geographischer Breite und Höhenlage nehmen
die Quelltemperaturen sowie die Jahresschwankungen der Temperatur
ab. Die ist jedoch auch abhängig von der Jahreszeit, der Exposition
und dem Bewuchs im Quelleinzugsgebiet. So bewegt sich beispielsweise
die Temperatur des Quellwassers in einem engen Rahmen je nach Höhenlage
und Klima zwischen etwa 6 und 10° C. Quellen frieren deshalb
auch in den kältesten Wintern nicht zu. Diese sommerkalten
und winterwarmen Verhältnisse haben dazu geführt, dass
sich in Quellen eine ganz spezielle Tier- und Pflanzenwelt [ Fauna
& Flora ] entwickelt hat.
Eine Besonderheit der
Quellen ist die große Vielfalt von Strukturen, die mineralischen
oder auch organischen Ursprungs sein können. Die sich damit
ergebenden Kleinstlebensräume können von den verschiedensten
Arten besiedelt werden. Dabei liegt das Besondere oft im Detail.
Mit der Erwärmung wurden über die Jahrtausende Arten,
die in der Eiszeit weiter verbreitet waren, von konkurrenzstärkeren
in die Quellen zurückgedrängt. Aus diesem Grund kommen
Eiszeitreliktarten in den Quellbereichen vor, die nirgendwo anders
vorkommen können. Auch das macht Quellen zu unersetzbaren
Biotopen, die einmal zerstört, nicht wiederherstellbar sind.
Quellen im Detail: Vielfalt der Strukturen, Quelle im Winter bei
– 10° C Außentemperatur